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Graffiti-Projekt am Bergheimer Rathaus

Wie im Februar dieses Jahres berichtet, wurde der Bauzaun, der sich aufgrund von Fassadenarbeiten am Eingang des Bergheimer Rathauses befindet, von Kindern und Jugendlichen des „Juze-Mitte“ mit kreativen Motiven im Graffiti-Style verschönert.
Seit Mitte Januar 2023 haben sich regelmäßig Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zusammen mit einer Pädagogin des „Juze-Mitte“ und dem Graffiti-Duo „Graffworkshops Rhein-Erft“ getroffen, um ihre Ideen in Leinwandentwürfe umzusetzen. Die konkrete Realisierung der Bilder auf die Leinwände konnte dann in den Osterferien starten. Am Gründonnerstag wurden die fünf Kunstwerke fertiggestellt und können seitdem direkt neben dem Haupteingang des Bergheimer Rathauses bewundert werden. Bei Ideenfindung, Zeichnung der Entwürfe und finaler Umsetzung in wechselnder Konstellation waren insgesamt zwölf Kinder und Jugendliche beteiligt. Die Leinwände sollen auch in Zukunft in der Bergheimer Innenstadt verschiedene Bauzäune bunter gestalten und bleiben somit ihren zeitlosen Themen erhalten.

Bürgermeister Volker Mießeler: „Kreativität bedeutet, originell, fantasievoll und schöpferisch zu denken. Unsere Kinder und Jugendlichen aus Bergheim haben mit sehr viel Kreativität gezeigt, dass man selbst triste und graue Bauzäune in bunte Kunstwerke mit vielsagenden Botschaften verwandeln kann. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen! Großes Lob an alle Beteiligten für die Umsetzung dieses schönen Projektes, an dem sich alle Besuchenden und Mitarbeitenden unseres Rathauses erfreuen können.“

Hier sind verschiedene Bilder aus dem Entstehungsprozess zu sehen:

Ein Bauwagen wird zum Statement

Im Mai 2016 beschwerten sich Pegida-Anhänger über Kinderfotos von Fußball-Nationalspielern mit Migrationshintergrund, die auf Packungen von „Kinderschokolade“ abgebildet waren und lösten damit eine Welle der Empörung aus. Die Diskussion ging auch an den Besuchenden des Juze-Mitte nicht vorbei. So enstand die Idee für ein besonderes Kreativ-Projekt: Ein Bauwagen sollte zum Statement werden. Gemeinsam mit den Kindern entwickelte der Bundesfreiwilligendienstler Noah Graham das neue Design des Bauwagens.

 

Die Presse wurde auch darauf aufmerksam. Die Kölner Rundschau schrieb ihren eigenen Artikel.

Das tolle Ergebnis wurde für einen Wettbewerb des Landesjugendringes NRW eingereicht. Beim „buntblick – Jugend für Demokratie, Vielfalt und Toleranz“ geht es um Projekte gegen Rassismus und Rechtsextremismus und für ein Engagement für gleiche Rechte aller Jugendlichen.

Nach wochenlangen Abstimmungen im Internet und innerhalb einer Jury, wurde das Juze-Mitte mit seinem Bauwagen nominiert und zur Preisverleihung am Donnerstag, den 17.11.2016, in den Paul-Spiegel-Saal der Synagoge Bochum eingeladen.

Die Jugendlichen, die die Idee umgesetzt haben, und die Mitarbeitenden des Juze-Mitte sind natürlich gerne hingefahren und haben einen aufregenden Abend verbracht. Die meisten waren noch nie in einer Synagoge, geschweige denn schon einmal auf einer Preisverleihung, auf der sie selber nominiert sind. Der Abend verlief in feierlicher und freundlicher Atmosphäre und alle Teilnehmer_innengruppen unterstützten sich gegenseitig mit ordentlichem Applaus.

Insgesamt haben sich 28 verschiedene Projekte und Institutionen beworben. Das Juze_Mitte wurde in den Kategorien „Publikumspreis“, bei dem im Internet abgestimmt werden konnte, und „Jurypreis“, in dem nachhaltige Projekte von einer Jury geehrt wurden, nominiert. Beim Jurypreis hat es zumindest für eine Nominierung unter die besten sechs gereicht, beim Publikumspreis ist der Bauwagen sogar auf Platz vier gewählt worden. Mit dem Ergebnis waren alle zufrieden und sind stolz nach Hause gefahren. Ein besonderer Dank gilt allen die für unser Projekt im Internet abgestimmt haben. Der Bauwagen kann weiterhin während der Öffnungszeiten im Garten des Juze-Mitte bewundert werden.

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